Joyland

JOYLAND

Originaltitel: JOYLAND
Herstellungsland und -Jahr: Pakistan 2022
Laufzeit: 126 Minuten
Originalfassung: Urdu, Punjabi
Kinofassung Deutschland: Synchronfassung, OmUntertiteln

Besetzung: Ali Junejo, Alina Khan, Rasti Farooq, Sarwat Gilani, Sohail Sameer, Salman Peerzada and Sania Saeed u.a.


FSK: ab 12

Kinostart: 09.11.2023

Haider, ein Tagträumer, ist der jüngste Sohn einer konservativen pakistanischen Großfamilie. Während seine zielstrebige Frau Mumtaz als Kosmetikerin Geld verdient, kümmert er sich um seine Nichten und pflegt seinen Vater – doch ohne Einkommen und ohne Nachwuchs entspricht Haider in keinster Weise den Vorstellungen seiner Familie. Als er eines Tages unverhofft doch zu einem Job kommt, ändert sich Haiders Leben schlagartig: Heimlich tritt er nachts als Background-Tänzer in der Show der charismatischen Transfrau Biba auf. Aus anfänglicher Faszination entwickeln sich schnell tiefere Gefühle und Haider gerät in ein moralisches Dilemma – denn seine Familie erwartet sehnsüchtig einen Enkel von ihm, während er von seiner Freiheit träumt…

LANGINHALT
Haider hat keinen Job und schmeißt den Haushalt der Familie Rana. Zusammen mit seiner Ehefrau Mumtaz, seinem traditionellen Vater, dem älteren Bruder, der schwangeren Schwägerin und deren drei Kindern lebt er mitten in der umtriebigen Großstadt Lahore. Er kocht, putzt, kümmert sich um seine Nichten und den auf den Rollstuhl angewiesenen Vater, dem er es nie recht machen kann.

Zu allem Überfluss befiehlt der Vater ihm auch noch, im Innenhof eine Ziege zu schlachten. Doch Haider kann das nicht. Die patente Mumtaz kommt ihm zu Hilfe und erledigt die Arbeit mit einem beherzten Schnitt. Zielstrebig geht sie ihrem Job als Kosmetikerin nach, weiß, wie man eine Klimaanlage zum Laufen bringt und schwere Möbel verrückt. Angesichts dieser Tatsachen rollt Ihr Schwiegervater mit den Augen, sehnt sich nach einem Enkelsohn und drängt Haider, endlich Geld nach Hause zu bringen. Eines Tages bekommt Haider von einem alten Freund einen Job als Aushilfstänzer in der Truppe der flamboyanten Transtänzerin Biba angeboten. Erst ist er entsetzt von der Idee, aber Biba fasziniert ihn, sodass er es trotz mangelnden Talents versuchen will und zusagt. Zuhause ist er jetzt offiziell „Theatermanager“, ein Posten, der den alten Patriarchen veranlasst, Mumtaz gegen ihren Willen sämtliche Hausarbeiten zu übertragen. Sie muss ihre geliebte Arbeit als Kosmetikerin aufgeben, ohne dass Haider widerspricht, obwohl er ihr einst ein für die konservative Gesellschaft ungewöhnliches Versprechen gegeben hat. Durch die zeitintensiven Tanzproben kommen sich Haider und Biba näher und es entwickelt sich eine heimliche Romanze zwischen den beiden. Doch als Mumtaz schwanger wird, kann sich Haider den Anforderungen der Sippe nicht länger widersetzen. Die Großfamilie ist aus dem Häuschen, es soll ein Junge werden! Während sich Haider äußerlich in die gegebenen Strukturen fügt, möchte sich Mumtaz nicht abfinden und verzweifelt innerlich an einer Gesellschaft voller Diktate und Tabus.

DIRECTOR’S STATEMENT
Den Stoff zu JOYLAND habe ich sehr lange mit mir herumgetragen. Blicke ich zurück, wird mir klar, dass diese vollkommen fiktive, in emotionaler Hinsicht aber autobiografische Geschichte wie ein Geschenk zu meinem jungen Ich kam. Sie war für mich Mittel, meinen eigenen Platz als junger Mann zu erkunden, der nie Mann genug war für eine patriarchalische Gesellschaft. Mit dem Erwachsenwerden bemerkte ich,
wie die Figuren von JOYLAND mit mir wuchsen wie die wenigen Teenagerfreunde, die mir auch lange nach der Schulzeit noch nahe sind. Meine Kämpfe mit den Vorstellungen von Begehren, Tradition, Männlichkeit, Familie und Freiheit wurden zu ihren Kämpfen. Wurde ich zu wütend, lehrten sie mich, Mitgefühl zu zeigen. Waren sie entmutigt, riss ich Witze oder nahm sie mit in einen Vergnügungspark. So wurde ihre Katharsis zu meiner. JOYLAND ist die entromantisierte Version einer Coming-of-Age-Geschichte und eine Hommage an alle Frauen, Männer und Transmenschen, die in einer patriarchalisch
organisierten Gesellschaft einen hohen Preis für ihre Individualität zahlen. Der Film ist auch eine Feier des Begehrens, das unwahrscheinliche Bindungen schafft, und der unsterblichen Liebe.

Letztendlich ist es eine herzzerreißende Liebeserklärung an mein Heimatland Pakistan.

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