Joyland ist endlich im Kino und wir haben ihn uns angesehen.
Der Film ist keine Bollywood Produktion. Dennoch hat uns dieser Film begeistert. Daher schafft er es bei uns in unsere „Desi“ Kathegorie. Der Film ist eine Pakistanische Produktion.
Und auch hier geht es im wesentlichen um Familiäre Strukturen, Tabus und typischen Vorurteilen.
Auf der einen Seite ist das Familienoberhaupt Rana Amanullah, gespielt von „Salman Peerzada“ auf der anderen Seite der verträumte Sohn Haider (Ali Junejo), der die Welt nicht so ernst nimmt und somit auch kein Geld verdient und es an seiner Frau ist, für den Unterhalt zu sorgen. Zusammen mit Haider Bruder Saleem (Sohail Sameer) und dessen Ehefrau Nucchi (Sarwat Gilani), leben sie in einem nicht wirklich großem Apartment in Lahore, welches nahe dem Vergnügungspark „Joyland“ liegt.
Die Träumerei von Haider und das Familienleben von allen beginnt sich aber plötzlich zu ändern, als Haider auf einmal einen Job hat.
Jedoch ist er nicht der Manager eines Erotischen Tanztheaters, wie er seiner Familie berichtet, sondern ein Background Tänzer im Team seiner Chefin Biba (Alina Khan). Diese Tritt als Trans-Frau zwar nicht als Hauptaufführung auf, darf aber in der Spielpausen auftreten.
Jetzt bringt Haider Geld mit nach Hause und kümmert sich nun nicht mehr um den Haushalt. Darauf hin drängt seine Familie Mumtaz (Rasti Farooq) ihren Job als Kosmetikerin aufzugeben. Während dessen verliebt sich Haider in seine Chefin und beginnt herauszufinden, wer er überhaupt ist.
Allein dadurch gerät Mumtaz bereits in Depressionen. Als sie jedoch zusätzlich erfährt, das sie bereits Schwanger ist und einen Sohn erwartet, wird es zu viel für sie.
Wie die Geschichte ausgeht, seht ihr aber am besten selbst.
Am ende findet Ihr einen YouTube Link zum Deutschen Trailer.
Zu erwähnen ist auch, das es der erste Pakistanische Film überhaupt ist, welcher es bis Cannes und es am ende auch noch auf die Oscar-Shortlist für die Kategorie Bester Internationaler Film schaffte. Und obwohl der Film kurz nach der Filmpremiere 2022 in Pakistan verboten wurde, da einige religiöse Regierungsbeamte den Film für zu anstößig hielten, wurde dieses Verbot kurz daraufhin fast überall in Pakistan wieder aufgehoben. Lediglich im Punjab, wozu Lahore zählt, darf der Film weiterhin nicht gezeigt werden. Es zählt zum Anstößigen, das eine Trans-Frau eine der Darstellerinnen ist, sowie das diese sich im Film mit einem Mann Küsst, das sind in deren Ansicht Anti-Pakistanische Werte.
Nebenbei kurz erwähnt gab es im 17. und 18. Jahrhundert sogar eine künstlerische Bewunderung für das Trans-Gender und diese nannten sich „Khawaja sira“
Saim Sadiq ist mit seinem Debüt „Joyland“ ein echt super Film gelungen. Dieser Film hat soviel Aussagekraft, obwohl dieser doch eher auf eine behutsame art erzählt.
Im allgemeinen geht es um festsitzende Ansichten, welche abweichendes Verhalten nicht dulden. Jeder hat die ihm von der Gesellschaft zugewiesene Rolle zu tragen.
Der Film zeigt in beeindruckenden Details, wie das Leben von den durch die Gesellschaftlichen Ansichten geschaffenen Randgruppen verläuft.
Im Anhang ein Link zum Trailer auf Deutsch bei YouTube: